Auf Einladung der CDU im Hochsauerlandkreis referierte der CDU-Landtagsabgeordnete und Innenexperte Werner Lohn aus Geseke über die aktuelle Sicherheitslage in Nordrhein-Westfalen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Kriminalitätsentwicklung im Hochsauerlandkreis erklärte Lohn: „Es ist wesentlich unwahrscheinlicher im HSK Opfer eines Verbrechens zu werden als im Rest des Landes. Gerade mit Blick auf die gestiegene Einbruchskriminalität kann ich es aber durchaus verstehen, dass sich nicht mehr jeder sicher fühlt.“
Die Fakten, die Lohn vortrug klangen besorgniserregend. In NRW werden jährlich knapp 1,5 Millionen Straftaten begangen: Tendenz steigend. Die Aufklärungsquote liegt jedoch gerade einmal bei 49,6 Prozent. Es wird also lediglich die Hälfte aller Strafdelikte aufgeklärt. „Damit leben wir im unsichersten Flächenland Deutschlands“, kritisierte Lohn. Aus Sicht des Christdemokraten sei dies unter anderem auf ein fehlendes Gesamtkonzept von Innenminister Jäger und der rot-grünen Landesregierung zur Kriminalitätsbekämpfung zurückzuführen. Das zeigt sich vor allem bei der Einbruchskriminalität. Die Anzahl der Einbrüche ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Alleine 2015 gab es NRW-weit 18 Prozent mehr Fälle, und im HSK über 42 Prozent mehr Einbrüche in Wohnhäuser.
„Wir müssen auch in Zukunft dafür sorgen, dass im ländlichen Raum genug Polizei vor Ort ist. Es darf nicht sein, dass wegen einer günstigeren Kriminalitätsentwicklung hier Kräfte abgezogen und in die Ballungsräume geschickt werden“, erklärte der CDU-Kreisvorsitzende Matthias Kerkhoff MdL.
„Wir haben in den vergangenen Jahren über 30 Anträge gestellt, die für eine Verbesserung der Sicherheitslage in NRW sorgen könnten. Doch anstatt unsere guten Ideen aufzugreifen, verweigert sich die rot-grüne Landesregierung bei der Bekämpfung der Probleme“, mahnte Lohn. Die CDU hat in der jüngeren Vergangenheit im Düsseldorfer Landtag verschiedene Anträge vorgelegt. Dazu gehörten die Forderungen zur Einführung von Body-Cams für Polizisten oder aber die Entlastung der Polizisten von bürokratischen Aufgaben, damit diese mehr ermitteln, statt Schreibarbeiten zu erledigen. „Auch beim Thema Videoüberwachung setzen wir uns für eine Veränderung der Gesetzesgrundlage ein. Wir wollen das zukünftig auch Kameras in Unterführungen oder ähnlichen Standorten eingerichtet werden können, wenn kriminalitätsbegünstigende Faktoren vorliegen“, erkläre Lohn.
Ein besonderes Anliegen war Werner Lohn auch die CDU-Initiative „Respekt und Anerkennung für unsere Polizei“. Diese wurde von der CDU in Nordrhein-Westfalen gestartet. Sie soll helfen, die Wertschätzung der Polizeiarbeit zu steigern. „Anerkennung heißt übrigens auch, dass genügend Polizeibeamte eingestellt werden. Nur so können wir den Schutz unserer Bevölkerung gewährleisten.“