Beim 44. Kreisparteitag der CDU Hochsauerland in Sundern-Stockum stand die Flüchtlingsproblematik im Vordergrund. Dazu nahmen sowohl der CDU-Kreisvorsitzende Matthias Kerkhoff MdL, als auch der Gastredner Elmar Brok MdEP Stellung.
„Die Organisation und Steuerung dieser Flüchtlingsströme ist wohl die große Herausforderung unserer Zeit. Jeder, der hierher kommt hat Anspruch auf eine menschenwürdige Unterbringung, sich frei von Angst hier aufzuhalten, sowie den Anspruch auf ein ergebnisoffenes Verfahren. “, so Matthias Kerkhoff, der in der vergangenen Woche selbst die Flüchtlingsunterkunft in Meschede besucht hatte. Er fand lobende Worte für die große Bereitschaft in der Bevölkerung, sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einzusetzen und kritische Worte für die Landesregierung, die die Kommunen nicht ausreichend bei den Flüchtlingskosten entlaste, dies schade im Ergebnis der Willkommenskultur vor Ort. Klar sei aber auch, dass diejenigen, deren Asylantrag abgelehnt worden sei, zügig das Land wieder verlassen müssten, um sich auf die tatsächlich Verfolgten konzentrieren zu können.
Gastredner Elmar Brok, Vorsitzender im Auswärtigen Ausschuss des Europäischen Parlaments, erklärte im Anschluss die europäische Sicht auf die Flüchtlingsströme und die außenpolitische Situation der EU. Auch Brok hat bereits einige Flüchtlingslager besucht und sagt deutlich: „Die vielen schrecklichen Vorfälle auf dem Mittelmeer oder Nachrichten, wie sie uns vor kurzem aus Österreich erreicht haben, müssen endlich ein Ende haben“. Brok ist sich jedoch sicher, dass die Flüchtlingsströme kein temporäres Problem sind, sondern man sich langfristig mit den Ursachen für die Flucht auseinandersetzten und gegen diese vorgehen müsse, dabei sei Europa ein Teil der Lösung und nicht das Problem: „Die Flut von Flüchtlingen kann nicht durch Zäune oder ähnliches gestoppt werden […] Wir müssen denen helfen, die wirklich um ihr Leben rennen.“
Patrick Sensburg MdB nahm in seinem Grußwort an den Kreisparteitag Stellung zur Griechenland-Debatte und seiner Entscheidung im Deutschen Bundestag für das Hilfspaket zu stimmen. Der Bundestagsabgeordnete, der zu diesem Thema auch viele Gespräche im Wahlkreis geführt hat, bleibt bei allen Schwierigkeiten optimistisch: „Es gibt auch einige gute Beispiele in Europa: Die spanische Wirtschaft entwickelt sich gut und bald können die Kredite an den IWF zurückgezahlt werden. Portugal ist aus dem Rettungsschirm raus“ und betonte damit auch die Relevanz Griechenlands für die Europäische Union als Ganzes und die Notwendigkeit aufgrund der globalen Herausforderungen in Europa zusammenzustehen.
Kerstin Pliquett, Bürgermeisterkandidatin für Sundern und Christoph Weber, der bei den anstehenden Bürgermeisterwahlen in Meschede kandidiert, stellten sich zum Schluss den Delegierten und Gästen vor. Beide Kandidaten erhielten viel Zuspruch und warben um eine hohe Wahlbeteiligung: „Jeder sollte wählen gehen, denn Politik ist zu schade, um es den anderen zu überlassen“, so Christoph Weber.
Bildunterschrift:
Matthias Kerkhoff, Elmar Brok, Prof. Dr. Patrick Sensburg, Kerstin Pliquett, Christoph Weber
Foto: Lena Blome